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Neuer Eurofound Bericht setzt sich mit der Vielfalt der NEETs in Europa auseinander

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Neuer Eurofound Bericht setzt sich mit der Vielfalt der NEETs in Europa auseinander

von Stefanie Ledermaier

Seit 2010 hat das NEET-Konzept, damit werden junge Menschen zwischen 15 und 24 bezeichnet, die sich weder in einem Arbeits- noch in einem Ausbildungsverhältnis befinden, in der politischen Debatte Einzug gehalten. Grund dafür war hauptsächlich der starke Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit infolge der Wirtschaftskrise. Für Jugendliche und junge Erwachsene wurde es zunehmend schwierig, in den Arbeitsmarkt einzusteigen sowie im Arbeitsmarkt langfristig Fuß zu fassen. In diesem Zusammenhang waren traditionelle Arbeitsmarktindikatoren nicht länger ausreichend, um die Arbeitsmarktsituation junger Menschen adäquat zu beschreiben. Bereits 2012 hat sich Eurofound erstmals ausführlich dem Thema NEETs gewidmet, dem Konzept damit starken Auftrieb verliehen und wesentlich zur politischen Debatte beigetragen. Nun liegt ein neuer Bericht vor, welcher die Thematik auf europäischer und mitgliedsstaatlicher Ebene behandelt.

Obwohl das NEET-Konzept seit einigen Jahren ein fixer Bestandteil arbeitsmarktpolitischer Analysen ist, war es auch immer wieder Gegenstand kritischer Diskussionen. Ein Hauptkritikpunkt hierbei war insbesondere dass sich unter dem Deckmantel der NEETs eine sehr heterogene Gruppe junger Leute wiederfindet, was den Indikator zu breitgefächert und damit unbrauchbar machen würde. Junge Mütter beispielsweise sind genauso in der Gruppe vertreten wie Menschen mit Behinderung. Jedoch bringt der NEETs-Indikator gleichermaßen auch Langzeitarbeitslose sowie junge Leute, welche kurz vor Studienantritt oder der Aufnahme einer Beschäftigung stehen, zusammen. Diese Vielfalt ist mitunter ein Problem um einerseits die Situation der jungen Menschen besser zu verstehen und andererseits um Strategien zu formulieren und umzusetzen, welche den NEETs den Weg zurück in den Arbeitsmarkt oder in die Ausbildung erleichtern.

Vor diesem Hintergrund geht Eurofounds neuer Bericht „Exploring the diversity of NEETs“ auf diesen Kritikpunkt ein und schafft Abhilfe in dem die Gruppe der NEETs mithilfe von regelmäßig erhobenen Eurostat-Arbeitsmarktdaten in sieben überschaubare Untergruppen unterteilt wird. Der Bericht zeigt dabei auf, dass sich die Gruppe der NEETs in Europa derzeit aus rund einem Drittel Kurzzeitarbeitslosen, gefolgt von 1 in 5 Langzeitarbeitslosen sowie gleichen Teilen NEETs aufgrund von Familienverpflichtungen sowie Krankheit oder Behinderung zusammen setzt. Neben aktuellen NEET-Statistiken beinhaltet der Report auch eine detaillierte Übersicht über die Ausbildungssituation, die Geschlechterverteilung und das Risiko der sozialen Exklusion der verschiedenen NEET-Untergruppen.

Der Bericht kommt auch, wie zu erwarten, zu dem Ergebnis dass Vorkommen und Zusammensetzung der NEET-Gruppe in Europa stark schwanken. In Nordeuropa sind NEETs beispielsweise häufig nur kurzfristig arbeitslos oder warten auf den Beginn einer Ausbildung oder den Berufsantritt und sind somit dem Arbeitsmarkt näher wie so mancher NEET in anderen Teilen Europas. In Südeuropa zum Beispiel ist die Mehrzahl der NEETs entmutigt und langfristig arbeitslos. In Osteuropa hingegen ist der Großteil der NEETs weiblich und nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar, da sie sich um Familienmitglieder kümmern. Neben dem europaweiten Vergleich stehen auch detaillierte Informationen für die 28 Mitgliedsstaaten zur Verfügung. 


Den Bericht zum Download:


Weitere Informationen:

Eurofounds wegweisenden 2012 Bericht zum Thema ‘NEETs - Merkmale, Kosten und Reaktionen der Politik in Europa‘ finden Sie hier http://bit.ly/EFNEETs

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